Die Spendenbereitschaft unter den Schülern, Eltern und Lehrkräften unserer Schule war so groß, dass wir seit Sommer 2014 ein zweites Patenkind im Rahmen des Projekts "Siyabonga" unterstützen können: den 10-jährigen Mthobisi.

Sein Lieblingsfach ist Zulu, er möchte gerne Pilot werden. Er geht sehr gerne in die Schule und erbringt gute Leistungen. Sein Vater ist unbekannt, seine Mutter verstorben. Er lebt zusammen mit seinem 5-jährigen Cousin bei seiner Großmutter in einem Steinhaus, das der Familie von der südafrikanischen Regierung gestellt wurde.

In Mthobisis Haus gibt es Strom. Es ist relativ neu in Südafrika, dass der Strom durch Stromkästen im Haus verkauft wird. Dafür gibt es eine Art Prepaid-Karte, die in den Stromkasten gesteckt wird und auf der soviel Geld abgebucht wird, wie Strom verbraucht wurde. Mthobisi und seine Familie kochen auf einer alten elektrischen Kochplatte und wenn kein Strom vorhanden ist, kochen sie auf einer Feuerstelle vor dem Haus oder auf einem Paraffinherd im Haus. Dies ist jedoch nicht ganz ungefährlich, da die Dämpfe des Paraffins auf Dauer den inneren Organen schaden können.

In Mthobisis Haus gibt es kein fließend Wasser. Ihr Wasser zum Kochen, Waschen usw. holt die Familie von einem Wasserhahn, der sich direkt vor dem Haus befindet. Die Toilette befindet sich im Haus. Das kommt in den südafrikanischen Armutsvierteln nur recht selten vor. Die Familie besitzt zwei Betten, die mit sehr schlechten Matratzen ausgestattet sind. Auf diesen schlafen alle der Personen.

Sie leben von der Rente der Großmutter (umgerechnet ca. 90 Euro monatlich) sowie von dem Kindergeld für Mthobisi (umgerechnet ca. 20 Euro monatlich). Allein das Schulgeld für Mthobisi beträgt jährlich umgerechnet rd. 50 Euro. Dieses wird nun natürlich von unserem Spendengeld bezahlt. Denn Bildung ist fast das Wichtigste in solchen Gebieten. Obwohl es in Südafrika die Schulpflicht gibt, können viele Familien das Schulgeld sowie die Kosten für Schuluniformen nicht tragen. Deshalb gehen viele Kinder nicht in die Schule und haben ohne Bildung kaum Chancen, der Armut zu entfliehen. Wir wollen mit unserem Projekt vor allem das Überleben und die Ausbildung von Mthobisi gewährleisten und ihm somit die Chance eröffnen, seine eigene Zukunft positiv zu gestalten.