Ab sofort darf sich die Viktor-von-Scheffel-Realschule als "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" bezeichnen. Im Rahmen einer Feierstunde in der Aula überreichte Sabine Gerstner vom Bezirksjugendring Oberfranken den Schülern und Lehrkräften die Urkunde und das Schild für das Schulgebäude. Die Viktor-von-Scheffel-Realschule ist damit eine von über 60 Schulen in Oberfranken, die diesen Titel tragen darf.
"Die Titelverleihung ist keine Auszeichnung, sondern soll der Startschuss für eine gute Zusammenarbeit und ein tolerantes Schulklima sein", erklärte Gerstner. Um den Titel "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" zu erhalten, mussten sich mindestens 70 Prozent der Schulfamilie mit ihrer Unterschrift dazu verpflichten, sich für ein tolerantes Zusammenleben an ihrer Schule einzusetzen. An der Viktor-von-Scheffel-Realschule waren es mit knapp 82 Prozent deutlich mehr.
Das Projekt hatte Schülersprecherin Ina Rommel bei einer Veranstaltung für Schülersprecher auf Kloster Banz kennengelernt. Da sie davon beeindruckt war, hatte sie das Projekt den Klassensprechern und Verbindungslehrern vorgestellt. "Bei einer Infoveranstaltung vor Weihnachten wurden die Schüler über das Projekt informiert", berichtet Verbindungslehrerin Carolin Leikeim.
Wer daran teilnehmen wollte, musste mit seiner Unterschrift dokumentieren, dass er sich aktiv gegen diskriminierende Äußerungen und Handlungen wendet und sich für nachhaltige Projekte gegen Rassismus und einen offenen Umgang an seiner Schule einsetzt. Dazu gehörte auch, dass die Realschule mindestens einmal im Jahr ein eigenes Projekt zum Thema "Toleranz" initiiert. Von den insgesamt 592 Schülern haben 487 das Selbstverständnis unterschrieben. Im Frühjahr kam dann die Zusage zur Teilnahme am Projekt. Ein aus dreizehn Schülerinnen und Schülern bestehendes "Courage-Team" stellte anschließend ein Projekt für Flüchtlingskinder auf die Beine.
Auch für das kommende Schuljahr haben Ina Rommel und ihre Mitstreiter einige Projekte ins Auge gefasst. Es soll ein Film gedreht werden, der sich mit dem Thema Mobbing beschäftigt, auch der Kontakt zu den Flüchtlingskindern soll weiter bestehen bleiben.
Bei ihren Aktionen können die Schüler auch auf die Hilfe des Jugendrings zählen, wie Gerstner erläuterte. Stellvertretender Landrat Helmut Fischer erinnerte daran, dass ein vernünftiges und friedliches Miteinander bereits in der Familie beginnt. Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde von Emma Püls und Musiklehrer Wolfgang Haßler.
Gerda Völk (aus: Fränkischer Tag vom 21.07.2016)