Schildernde Eindrücke der Klassen 9b und 9d über eine gemeinsame Unterrichtsexkursion
Was für ein schöner Ort! Sofort macht sich eine angenehme Ruhe in mir breit. Endlich mal Unterricht im Freien! Endlich mal was Anderes! Frischer Wind umhüllt mich, als unsere beiden Klassen und ich am Eingang des Kurparks in Bad Staffelstein stehen und darauf warten, in Gruppen eingeteilt zu werden.
Aus der Ferne kann ich schon das Dach der Seebühne erkennen. So gerne möchte ich das von Nahem sehen! Endlich! Unsere Lehrerinnen haben uns in Vierer- und Fünfergruppen losgeschickt, um den Kurpark zu erkunden. Meinen Blick bannt zuerst die sonnenbestrahlte Seebühne, in dessen See sich Fische tümmeln, die so schön glitzern wie Regenbogenfische. Allein bei der Vorstellung, dass hier immer wieder Konzerte stattfinden, spüre ich förmlich Musik in der Luft liegen. Schon lange war ich nicht mehr hier, aber es scheint trotzdem so, als hätte sich nichts verändert.
Da – die Sole! Zwei Holzgestelle, so groß wie Mehrfamilienhäuser! Ein Freiluft-Inhalatorium mitten im Park. Sofort steigt mir dort ein starker Geruch von Holz und Salz in die Nase, wobei sich Letzteres fast auch auf meinen Geschmacksnerven niederzulassen scheint. Im Sommer läuft hier eine salzige Lauge hinab, was heute allerdings nicht passiert. Wohl schon zu kalt heute. Was für ein eigener Geruch!
Ganz anders als da drüben beim wasserleeren Brunnen, dessen Fontäne ebenfalls verstummt ist. Doch dadurch kann ich dieser angenehmen Stille besser nachspüren. Ganz schön kalt heute an diesem Novembermorgen! Hätte ich mir doch bloß eine wärmere Jacke angezogen. Ein plötzlicher Windzug läuft mir eiskalt den Rücken hinunter. Ich kuschle mich fest in meinen Anorak und versuche die kalten Temperaturen von diesem Mittwochmorgen zu vergessen, indem ich an etwas kuschelig Warmes denke.
Was ist denn das da hinten? Ach ja – das Brückentheater! Das idyllische Rauschen des kleinen Bächleins ergießt sich unter dem hölzernen Steg, der als Fundament für das hölzerne Brückentheater dient. Es muss ein großartiges Erlebnis sein, sich dort ein Stück anzuschauen!
Dem Geräusch der Blätter folgend, die langsam über den Boden schleifen, zieht es meine Gruppe und mich direkt weiter zu einem Ring aus Skulpturen. Was ist das nur? Sieben nackt dargestellte Frauenkörper aus kaltem Metall, die in einem Kreis nebeneinander aufgestellt sind. Auf den ersten Blick alle gleich. Doch beim genaueren Betrachten fällt einem auf, dass die eine dünn, die andere etwas dicker ist, manche auch ohne Arme sind und wieder andere kerzengerade wie Soldaten dastehen. Was sich der Künstler wohl dabei gedacht hat? Eine andere Schülergruppe nähert sich und wir beschließen die letzte Station aufzusuchen: Dort hinten! Monopteros, der Säulentempel mit seiner türkisen Kuppel. Los, den schauen wir uns genauer an! Wie lange der wohl schon dort steht? Im Säulentempel sitzend merke ich, dass er von innen größer ist, als es auf den ersten Blick scheint. Umgeben von einem Kreis hoher marmorartiger Wände lässt mich ein leiser, zaghafter Vogelgesang diesen prachtvollen Anblick genießen. Oh wie schnell doch die Zeit vergeht! Nichts wie los zum Treffpunkt! Was für eine schöne Zeit! Gerne mal wieder!
Ein Gemeinschaftswerk der Klassen 9b (G. Kroemer) und 9d (D. Koch)