Leben und Tod sind untrennbar miteinander verbunden. So dient dieses wichtige Thema im Lehrplan auch nicht zuletzt dazu, sich intensiver vor allem auch mit dem Thema „Tod und Trauer“ auseinanderzusetzen, um diesbezügliche sorgenvolle Gedanken oder sogar Ängste abzubauen. Je mehr man darüber weiß, umso besser kann man auch langfristig mit so einem schweren Thema umgehen.
Im Rahmen des behandelten Themas „Lebenswertes Leben“, zu dem die Ethik-Gruppe der 9. und 10. Jahrgangsstufe fleißig recherchierte, hatten die Schülerinnen und Schüler zudem die wertvolle Gelegenheit, gemeinsam mit Frau Kroemer und Frau Trescher sowohl das Bestattungshaus Gleißner & Steinmann in Lichtenfels zu besuchen als auch die Mitarbeiterin des Hospizvereins Bamberg Frau Marlene Groh an unserer Schule willkommen heißen zu dürfen.
Die Schülerinnen und Schüler waren sehr beeindruckt, als sie am 20.10.2022 einmal hinter die Kulissen eines Bestattungsunternehmens schauen durften. So wurde unsere Gruppe vom Bestatter Herrn Sonnabend zuerst in den Besprechungsraum geführt. Von dort aus ging es weiter durch den Raum mit ausgestellten Särgen und Urnen, durch den Lagerraum bis hin zum Kühlraum und dem Versorgungsraum. Auch das Innere eines Leichenwagens wurde uns nicht vorenthalten. Dass es im Bestattungshaus sogar ein Café für den anschließenden Leichenschmaus gibt, überraschte die Schüler:Innen sehr. Abschließend durften dann alle noch in der Feierhalle Platz nehmen, wo die Schülerinnen und Schüler noch verbleibende Fragen stellen durften. Wie lange dauert es, bis der Tote bestattet werden muss? Können dem Toten Dinge mit in den Sarg gelegt werden? Trägt der Tote im Sarg eigentlich eine Kleidung? Wie lange dauert die Ausbildung zum Bestatter? Sind Bestatter mit den Bestattungsritualen der verschiedenen Religionen vertraut? Diese und noch viele weitere Fragen wurden von Herrn Sonnabend gerne und ausführlich beantwortet.
Im Anschluss daran ging es weiter zum Lichtenfelser Friedhof, den die Schüler:Innen mithilfe eines Fragebogens begehen und achtsam erkunden durften.
Weitere Infos: Besuch beim Bestatter
Ja, es ist anders – anders GUT!“
Dies war einer von vielen berührenden Sätzen, die die Hospizhelferin und Sterbebegleiterin Frau Marlene Groh den Schüler:Innen bei ihrem Besuch am 27.10.2022 aus der Trauerarbeit mit Kindern und Jugendlichen erzählte.
Angefangen von ihrem Aufgabenbereich erzählte Frau Groh, wie kreativ die Trauerarbeit mit Kindern und Jugendlichen ablaufen kann und wie wichtig und wertvoll Trauerarbeit ist.
Zur Veranschaulichung brachte sie verschiedene kreative Ergebnisse ihrer Schützlinge mit, die sogar bis zu CD-Aufnahmen der verarbeiteten Trauer reichten. All dies geschah selbstverständlich mit der Einwilligung der jeweiligen Betroffenen.
„Trauerarbeit ist Arbeit“ und dennoch müsse es am Ende für die Hinterbliebenen immer wieder einen Weg zurück ins Leben geben. All das brauche natürlich seine Zeit und wolle verarbeitet werden. Dennoch habe ihre jahrelange Erfahrung und Arbeit mit Familien gezeigt, dass es am Ende zwar anders sei, aber das Leben auch „anders gut“ sein könne und sich ein Nach-vorne-Schauen stets lohne, so Frau Groh.
Abschließend bleibt nur ein herzliches Dankeschön an das Bestattungshaus Gleißner & Steinmann und die Hospizhelferin Frau Marlene Groh, dass sie uns allen einen so tollen Einblick in ihre so wertvolle Arbeit gegeben haben.
Weitere Bilder und Infos: Besuch der Hospitzhelferin Fr. Groh
Text: Gabriele Kroemer
Fotos: Marina Trescher, Gabriele Kroemer