SMV - Klassenzimmerinspektion

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Woher kommen unsere muslimischen MitschülerInnen und wie fühlen sie sich als Andersgläubige an unserer Schule? Was hat es mit dem Kopftuch auf sich? Ramadan – wie gelingt es, trotz Schule und (Sport-)Unterricht einen ganzen Monat lang zu fasten? Wo befindet sich die nächste Moschee und wie läuft das mit dem muslimischen Gebet ab? Können alle Moslems arabisch und warum dürfen sie z. B. kein Schweinefleisch essen? Diese und viele andere interessante Fragen bezüglich des muslimischen Lebens und seiner Glaubenspraxis haben sich SchülerInnen aus der 7. Klasse gestellt, als sie sich mit der Religion des Islam intensiver beschäftigt haben. Der christlich geprägte Religionsunterricht hat zum Ziel, sich nicht nur mit Inhalten der eigenen Religion auseinanderzusetzen, sondern seinen Horizont zu erweitern und auch etwas über andere (Welt-)Religionen zu lernen.

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Da die katholischen SchülerInnen der Klassen 7A und 7D Antworten auf ihre zahlreichen Fragen erhalten wollten, wurden ein Moslem und vier Muslima aus der 9./10. Jahrgangsstufe unserer Schule eingeladen, für eine Stunde Gast in ihrem Unterricht zu sein.

Mit großer Vorfreude, Spannung und Neugier erwarteten alle die Islam-Experten in der Aula.  Die muslimischen Gäste beantworteten zunächst die spontanen Fragen der SiebtklässlerInnen, die sich äußerst interessiert zeigten. Anschließend ging es mit vorbereiteten Fragen über den islamischen Glauben im Allgemeinen, die jeweilige persönliche Glaubenspraxis sowie ihren Erfahrungen als in Deutschland lebende Moslems bzw. Muslima weiter. Diese Fragen schrieben die Lernenden vorab im Religionsunterricht auf, um sie anschließend an die Ethiklehrerin Frau Kroemer weiterzuleiten, damit sich der Besuch gut auf die Neugier ihrer christlichen MitschülerInnen vorbereiten konnte. Jede der zahlreichen Fragen wurde sehr ausführlich und äußerst interessant beantwortet, sodass es eine total spannende und kurzweilige Unterrichtsstunde war, die wie im Fluge verging. Den muslimischen MitschülerInnen war es ein Anliegen, die SiebtklässlerInnen darauf hinzuweisen, dass das derzeit so beliebte „Maschallah“, das einige nicht-muslimische Jugendliche aus vermeintlicher Coolness aussprechen, tatsächlich als Beleidigung gegenüber des muslimischen Gottes Allah gilt und demzufolge als respektlos empfunden wird.

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Abschließend konnte eindrucksvoll festgestellt werden, dass die muslimischen SchülerInnen sehr viel fester in ihrem Glauben stehen und diesen ausüben, als man es von manch einem Christen gewohnt ist. Niemandem war es peinlich, zuzugeben, dass gefastet wird oder man gerne und regelmäßig betet – wirklich beeindruckend! An unserer Schule wird gegenseitiger Respekt groß geschrieben und das konnte man ganz besonders in dieser etwas anderen Unterrichtsstunde erfahren.

Herzlichen Dank für euren Besuch und auch an Frau Kroemer für die wertvolle Zusammenarbeit. Ihr habt uns viele Glücksgefühle beschert!

Klasse 7AD mit Fr. Trescher